Das 'Wenn-Dann' der KI: Eine einfache Einführung in die Entscheidungsfindung von KI

Jonas Balduin
17.07.2025

Hast du dich jemals gefragt, wie Künstliche Intelligenz (KI) zu "denken" und Entscheidungen zu treffen scheint? Es mag komplex klingen, aber im Kern läuft die Entscheidungsfindung von KI oft auf ein Konzept hinaus, das wir täglich verwenden: die "Wenn-Dann"-Regel.

Lass uns das auf einfache Weise aufschlüsseln und vergleichen, wie wir Menschen Entscheidungen treffen.

Wie treffen wir Menschen Entscheidungen?

Stell dir vor, du entscheidest, ob du einen Regenschirm mitnehmen sollst. Das Gehirn verarbeitet schnell Informationen:

  • Wenn es draußen regnet, dann nimm einen Regenschirm mit.
  • Wenn der Himmel dunkel und bewölkt ist, dann zieh in Betracht, einen Regenschirm mitzunehmen.
  • Wenn die Wetter-App Regen voraussagt, dann nimm auf jeden Fall einen Regenschirm mit.

Wir kombinieren diese "Wenn-Dann"-Regeln mit unseren vergangenen Erfahrungen, unserer Intuition und den uns zur Verfügung stehenden Informationen, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Es ist eine Mischung aus gelernten Mustern und Bauchgefühlen.

KI-Entscheidungsfindung: Der "Wenn-Dann"-Kern

KI operiert in ihrer grundlegendsten Form nach einer ähnlichen "Wenn-Dann"-Logik, aber ohne das "Bauchgefühl".

  1. Einfache Regeln (Frühe KI):

In den Anfängen wurden KI-Systeme explizit mit Regeln programmiert. Ein einfacher Spam-Filter könnte zum Beispiel eine Regel wie diese haben:

  • Wenn eine E-Mail "kostenloses Geld" enthält, dann als Spam markieren.

Das funktioniert bei klaren Fällen, aber was ist mit subtilerem Spam? Hier kommt das Lernen ins Spiel.

   2. Regeln lernen (Moderne KI):

Moderne KI, insbesondere durch **Maschinelles Lernen (ML)**, erhält nicht nur eine Liste von Regeln; sie *lernt* sie aus Daten. Stell dir das so vor, als würdest du einem Kind beibringen, eine Katze zu erkennen:

  • Man zeigt dem Kind viele Bilder: "Das ist eine Katze", "Das ist *keine* Katze".
  • Das Gehirn des Kindes beginnt, Muster zu erkennen: "Wenn es spitze Ohren hat, Schnurrhaare und 'Miau' sagt, dann ist es eine Katze."

KI lernt auf ähnliche Weise. Man speist ein KI-Modell mit riesigen Datenmengen (z. B. Millionen von Bildern, die als "Katze" oder "keine Katze" gekennzeichnet sind). Die Algorithmen der KI analysieren diese Daten dann, um die zugrunde liegenden Muster und Beziehungen zu entdecken. Sie erstellt im Wesentlichen ihr eigenes komplexes Set von "Wenn-Dann"-Regeln. Eine Bilderkennungs-KI könnte also lernen:

Wenn die Pixelmuster einer katzenartigen Form ähneln, mit spezifischen Texturen für Fell und ausgeprägten Augenstrukturen, dann klassifiziere es als "Katze" mit X%iger Sicherheit.

    3. Die Rolle der Daten: Die "Erfahrung" der KI

So wie ein Mensch Erfahrung braucht, um bessere Entscheidungen zu treffen, braucht KI Daten. Je vielfältiger und genauer die Daten sind, aus denen eine KI lernt, desto smarter und präziser werden ihre "Wenn-Dann"-Regeln. Daten sind die "Erfahrung", die es der KI ermöglicht, ihr Verständnis der Welt zu verfeinern.

     4. Über einfache Regeln hinaus: Komplexes Lernen

Bei fortgeschrittener KI, wie den Large Language Models (LLMs), die konversationelle KI antreiben, werden die "Wenn-Dann"-Regeln unglaublich komplex und vielschichtig. Anstatt einfacher, direkter Regeln baut die KI komplexe Netzwerke (wie neuronale Netze) auf, die subtile Korrelationen und Muster erkennen können, die kein Mensch explizit programmieren könnte. Es ist immer noch "wenn dieses Muster, dann dieses Ergebnis", aber in einem massiven, nuancierten Ausmaß.

[Screenshot des Decision-Making-Prozesses]

Das Fazit

Auch wenn KI wie Magie erscheinen mag, ist ihr Entscheidungsprozess grundlegend logisch und datengesteuert. Es geht darum, Informationen zu verarbeiten und gelernte "Wenn-Dann"-Muster mit unglaublicher Geschwindigkeit und Konsistenz anzuwenden. Das Verständnis dieses Kernkonzepts ist der erste Schritt, um die Welt der KI zu entmystifizieren!


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